Von historischen Fotografien über Graffiti, Streetart und Kunstobjekten bis zu Videos über die Lebenswege von Richtsberger*innen: All dies gibt es beim Vernissage-Festival des „Stadtlabors Richtsberg“ am Samstag (30. September) zu entdecken.

Ziele des Stadtlabors sind es, künstlerische Aktivitäten und gemeinschaftliche Aktionen am Richtsberg zu stärken und die Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung des Stadtteils zu beteiligen. Was Richtsbergerinnen und Richtsberger in rund 20 Gruppen in der einjährigen Projektzeit des von der städtischen Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung in Kooperation mit dem Fachdienst Kultur sowie Richtsberger Vereinen und Institutionen organisierten Labors alles umgesetzt haben, wird bei dem Festival gezeigt.

„Ausgehend vom Christa-Czempiel-Platz führen fünf verschiedene Rundgänge, die zusammen mit Stadtteilbewohner*innen entwickelt wurden, die Besucher*innen an versteckte sowie bekannte Orte und kleine Oasen, zu wichtigen Institutionen und zentralen Plätzen. Die Ausstellung ist quasi eine Art ‚Mini-Documenta‘, die den gesamten Stadtteil bespielt und zeigt ‚so pocht der Richtsberg‘“, erklärt Kuratorin Jessica Petraccaro-Goertsches. Auf den Wegen gibt es einiges zu entdecken: Historische Fotografien in Hauseingängen, auf Videos festgehaltene Lebenswege und Geschichten, Graffiti und Streetart von Jugendlichen, Kunstobjekte aus dem Zukunftsprojekt der Richtsberg-Gesamtschule, Fotoarbeiten vom Richtsberg von der Fotografin Susanne Saker und vieles mehr. Am Christa-Czempiel-Platz vor dem Familiennetzwerk befindet sich außerdem ein allgemeiner Infostand mit Kinderbetreuung. Im Saal der Richtsberggemeinde im zweiten Stock über dem Supermarkt am Platz lädt ein kleiner Kunstmarkt zum Stöbern ein. Zudem sind alle Besucherinnen und Besucher eingeladen, Ideen und Anregungen zur Gestaltung des Stadtteils einzubringen.

Eröffnung am Christa-Czempiel-Platz

Nach der Begrüßung von Oberbürgermeister Thomas Spies und Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic startet die Ausstellung „Wir treffen uns am Richtsberg“. Danach geht es weiter mit einer Mitsingaktion, bei der der „Marburger Chor“ das Richtsberg-Lied singen wird. Im Anschluss, ab 14.45 Uhr, geht am Platz mit Theater weiter.

Graffiti- & Mal-Workshops

Wer sich kreativ ausprobieren möchte, kann am Mal-Workshop mit Dimitrij Schurbin oder an der Graffiti-Aktion teilnehmen. Dimitrij Schurbin ist ein zeitgenössischer Maler aus Berlin, der am Richtsberg aufgewachsen ist. Der Workshop findet von 14 bis 18 Uhr im Beratungs- und Begegnungszentrum (BBGZ) in der Sudetenstraße 24 statt. Die Teilnahme ist möglich mit einer Anmeldung an marburgmachtmit@marburg-stadt.de. Wer Graffiti ausprobieren möchte, kommt in der Zeit von 14 bis 18 Uhr zur Graffiti-Wand auf den Vorplatz der Thomaskirche.

Erkundungstour

Für Kinder und Jugendliche organisiert das WIR Vielfaltszentrum der Stadt ein besonderes Angebot: Sie können Ausstellung und Stadtteil gemeinsam mit dem KIKA-Moderator Ben (Bernhard Blümel) erkunden. Die Erkundungstour startet um 15 Uhr. Treffpunkt ist die Litfaßsäule am Christa-Czempiel-Platz. Ebenfalls vom Christa-Czempiel-Platz aus haben Besucher*innen die Möglichkeit, sich ab 15 Uhr der Kuratorinnenführung und dem Stadtteilspaziergang mit Thomas Spies, Stadträtin Kirsten Dinnebier und der Kuratorin JPG anzuschließen. Parallel bieten die Schüler*innen der Richtsberg-Gesamtschule von 15 bis 17 Uhr eine Führung durch deren Schule an.

Aufräumaktionen der Müllpat*innen

Die Müllpatinnen laden alle Besucherinnen und Besucher ein, sich an zwei gemeinsamen Aufräumaktionen zu beteiligen. Die erste findet von 14 bis 15 Uhr statt. Treffpunkt ist der Christa-Czempiel-Platz. Die zweite startet um 16 Uhr am Unteren Marktplatz.

Klangperformance, Geschichten erzählen und „Offene Bühne“

Beim Boxprojekt am Christa-Czempiel-Platz gibt es ab 16 Uhr eine Klangperformance von Frank Freytag. Beim Netzwerk Richtsberg, Am Richtsberg 70, können Interessierte von 15 bis 17 Uhr den Geschichten von Richtsberger*innen zuhören und mit ihnen ins Gespräch kommen. Ab 17 Uhr startet dann das Programm der „Offenen Bühne“ im Friseursalon Haaribo am Christa-Czempiel-Platz. Die Moderation übernimmt Bernd Waldeck. Bei der „Offenen Bühne“ ist jedes Talent willkommen und alle, die zuschauen wollen.

pe/kro

Die Karte mit den Ausstellungsaktionen ebenso wie das Programm für den Eröffnungstag am Samstag (30. September) finden sich unter www.marburgmachtmit.de/stadtlaborrichtsberg/eroeffnung.
Die Ausstellung läuft bis zum 31. Oktober. Das Begleitprogramm findet sich auf www.marburgmachtmit.de/stadtlaborrichtsberg/programm.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg