Mitte März hebt sich der Vorhang zur Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche KUSS zum 27. Mal: Vom 10. bis zum 16. März 2024 gibt es Spannendes, Ungewöhnliches, Vergnügliches, Gesellschaftskritisches und Poetisches im Theater am Schwanhof und in der Stadt Marburg.

Sieben Tage lang zeigt das Festival 20 aktuelle Produktionen – aus Hessen, Deutschland, den Niederlanden und aus Nigeria. Für die Allerkleinsten bis hin zu den Abiturienten, für alle, die sich verzaubern lassen und Theater erleben wollen. Denn – wie jedes Jahr – lautet die Devise: „Gutes Kinder- und Jugendtheater ist gutes Theater für alle!“ Das zweite Standbein des Festivals „Theater spielen“ bietet parallel zum „Sehen“-Angebot während der Woche unter dem Motto „Wunsch-Vorstellung!“ auch dieses Jahr wieder mehr als 90 Workshops an, die in Kitas, Schulen und Bildungseinrichtungen der Stadt und des Landkreises durchgeführt werden.

Szene aus “Ein König zu viel” (Foto: Theater Speyer)

Eröffnet wird das Festival mit der Inszenierung „Ein Fisch wird nur so groß wie sein Aquarium“ im Großen Tasch im Theater am Schwanhof. Neben Theaterstücken sind Figuren- und Tanztheater im Programm. Im Mini Tasch findet außerdem ein Lesesalon statt, in dem Autoren Literatur für junge Leser vorstellen. Auch in diesem Jahr sind wieder internationale Produktionen wie „Hoop – Hoffnung“ des Danstheaters in Amsterdam und „Sandscape“ des KiNiNso Koncepts aus Lagos auf der Bühne zu sehen.
Am Montag, dem 11.3. etwa inszeniert die performing:group Köln um 19.30 Uhr im Großen Tasch mit „Hnsl/Grtl“ eine besondere Welt, durch die Bianca und Francesco gehen. Eine Welt nach der unseren. Ein märchenhafter Mikrokosmos mit eigenen Gesetzen und Regeln. Hier scheint nichts zu existieren. Außer ihnen selbst. Wie soll man sich hier zurechtfinden? Wie will man sich ein Zuhause schaffen? In einem Paralleluniversum des bekannten Grimm-Märchens loten eine Tänzerin und ein Tänzer das Repertoire geschwisterlicher Gesten aus – von der Wiederholung vertrauter Routinen bis hin zum utopischen Aufbruch.
In Anah Filous „Kirschrotgalaxie“ geht das Saarbrücker Theater überzwerg ins All, und zwar am Dienstag, den 12.3. um 10 Uhr im Kleinen Tasch: Im Februar 2018 schickte SpaceX ein kirschrotes Tesla-Cabrio aus dem Privatbesitz des Gründers Elon Musk ins All. Seither zieht ein Auto – oder was davon noch übrig ist – Ellipsen im Weltraum. Ausgehend von diesem surrealen Bild, starten das Ensemble und die Autorin gedanklich ins Universum. Im Gepäck die Sehnsucht nach dem Fliegen sowie viele aktuelle Fragen, die in diesen Zeiten durch den Raum schweben.

Ebenfalls am Dienstag, dem 12.3. landet „Der Kleine Prinz“ um 16 Uhr im Großen Tasch. Die KiTZ Theaterkumpanei aus Ludwigshafen erzählt vom Piloten, der in der Sahara vor dem Wrack seiner Maschine steht, kurz vorm Verdursten und randvoll mit Selbstmitleid ist. Da erscheint so ein Knirps mit gelber Kappe. Einer, der nie zu plappern aufhört. Von seinem Planeten mit den drei Vulkanen und den Affenbrotbäumen erzählt er. Von seiner Gießkanne, die manchmal zum Raumschiff wird. Soll der Pilot dem Kleinen glauben? Und gibt es den Brunnen, von dem der Kleine die ganze Zeit spricht, denn wirklich..?
Wenn sich zwei Könige auf engstem Raum plötzlich gegenüberstehen, dann tut sich vermutlich erst einmal gar nichts, denn ein König würde niemals zurückweichen – so das Kinder- und Jugendtheater Speyer. Nachdem König Fritz und König Karl Schiffbruch erlitten haben, können sie sich auf eine einsame Insel retten und stehen sich hier zum ersten Mal gegenüber. Im Niemandsland, fern von Volk und Jubelrufen auf sich allein gestellt, weit und breit kein Diener, der ihnen die Schuhe putzt oder den Tee serviert. Das Einzige, was sie wirklich können, ist: befehlen. Doch was nützen Befehle, wenn niemand da ist, der sie aus- führt? Ein absurder Wettstreit beginnt … Die Produktion „Ein König zu viel“ von Gertrud Pigor mit Musik von Robert Schumann „Kinderszenen op. 15“ kommt auf die KUSS-Bühne im Großen Tasch am Mittwoch, dem 13.3. um 10 Uhr.
Nach diesen und vielen weiteren Produktionen wird das KUSS-Festival am Samstag, dem 16. März mit einer feierlichen Preisverleihung beendet. Eine Jury aus Kindern und Jugendlichen wird dann die Statue „DER KUSS“ verleihen, die an die beste Inszenierung des Festivals geht. Der Freundeskreis des HLTM vergibt zudem einen Festivalpreis in Höhe von 2.000 Euro.
KUSS ist eine Kooperation zwischen dem Hessischen Landestheater Marburg, dem Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg sowie dem Staatlichen Schulamt Marburg-Biedenkopf.

pe/MiA

Bild mit freundlicher Genehmigung von Theater Speyer