Mehr als 400 Einsatzkräfte / Neun Feuerwehrleute erlitten eine Rauchgasvergiftung
Ein größerer Waldbrand in der Nähe des Cölber Ortstteils Schönstadt hat Dienstagabend für einen der größten Feuerwehreinsätze in der jüngeren Geschichte des Landkreises Marburg-Biedenkopf gesorgt. Der Kampf gegen die Flammen konnte am erst Mittwochnachmittag nach über 20 Stunden mit dem Rückbau der Einsatzkräfte nach und nach beendet werden. Neun Feuerwehrleute wurden erlitten eine Rauchgasvergiftung und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sie befinden sich auf dem Weg der Besserung.
Am frühen Dienstagabend war zunächst ein Getreidefeld in Brand geraten. Die Flammen fraßen sich schnell in ein angrenzendes Waldstück, so dass schließlich eine Waldfläche von rund 275.000 Quadratmetern betroffen war. In Spitzenzeiten waren mehr als 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Technischem Hilfswerk (THW) im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.
Über dem betroffenen Waldstück stand am Dienstagabend eine weithin sichtbare Rauchsäule. Die Geländebeschaffenheit und der Bewuchs mit Kiefern und Fichten erschwerten die Löscharbeiten, so dass sich die Einsatzkräfte zunächst darauf beschränken mussten, eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Am frühen Mittwochmorgen brachten die Einsatzkräfte die Flammen so weit unter Kontrolle, dass sie mit dem Ablöschen der verbliebenen Glutnester beginnen konnten. Diese Arbeiten dauerten bis Mittwochnachmittag an. Die Lage ist aktuell vollständig unter Kontrolle.
Unterstützt wurden die Löscharbeiten ab Mittwochmorgen durch den Einsatz eines Hubschraubers der hessischen Landespolizei mit einem Behälter für 2.000 Liter Wasser. Durch die Wasserabwürfe mit dem Hubscharuber konnten schwer zugängliche Waldbereiche erreicht werden. Auch zahlreiche Landwirte aus der Umgebung eilten zur Hilfe und schafften mit großen Güllefässern Löschwasser an die Brandstelle.
Um den hohen Personalbedarf bei den Löscharbeiten zu decken, wurden nach und nach nahezu alle Feuerwehren aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf eingebunden. Die Einsatzleitung forderte zudem zusätzliche Unterstützung aus dem Landkreis Gießen und aus dem Vogelbergkreis an. Auch HessenForst stand mit Rat und Tat zu Seite.
„Die Einsatzkräfte haben unter schwierigen Bedingungen sehr gute Arbeit geleistet. Die Löscharbeiten waren bei den hohen Außentemperaturen körperlich extrem anstrengend, so dass wir die Kräfte regelmäßig ausgetauscht haben“, erläuterte der stellvertretende Kreisbrandinspektor Maik Klein, der die Einsatzleitung übernommen hat. „Die Maschinerie der Gefahrenabwehr hat auch über Landkreisgrenzen reibungslos funktioniert“, lobte Klein.
Während sich die Einsatzkräfte der Feuerwehren auf die Brandbekämpfung konzentrierten, sorgte das DRK frühzeitig für die Versorgung der Helferinnen und Helfer. Das THW leuchtete mit Beginn der Dunkelheit am Dienstagabend den Ort des Geschehens taghell aus und unterstützte beim Aufbau einer Wasserentnahmestelle an einem Baggersee.
Landrat Jens Womelsdorf, der am Dienstagabend, in der Nacht und auch am Mittwochmittag vor Ort war, dankte den Einsatzkräften für ihren Einsatz. „Ein tolles Beispiel, wie leistungsfähig die ehrenamtlichen Einsatzkräfte sind. Dafür verdienen sie Dank, Respekt und Anerkennung. Durch ihren Einsatz haben sie Schlimmeres verhindert“, betonte der Landrat. Den verletzten Einsatzkräften wünschte er gute und schnelle Genesung. Über die Hilfsbereitschaft sowie Solidarität der Bevölkerung mit den Einsatzkräften sei er tief beeindruckt.
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