Vor ihrer Lesung in Marburg am Freitag, den 26. Januar, beantwortet die Schweizer Autorin dem Express noch drei schnelle Fragen.

Express: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Darja Keller: Ich glaube übers Erzählen, ich habe schon als Kind gerne Geschichten erzählt. Coolerweise hatte ich damals so eine Magnet-Zeichentafel, da habe ich meine Stories meist Bild für Bild gezeichnet, sie mir wohl selbst erzählt und dann wieder gelöscht. Irgendwann in der Grundschulzeit bin ich wohl zum Schreiben übergegangen.

E: Warum ist es für dich wichtig, über lesbische Themen zu schreiben?
DK: Ich finde alles, was mit Liebe und Begehren zu tun hat, wahnsinnig spannend, schmerzhaft und schön und kann nicht aufhören, darüber nachzudenken. Als Lesben verlaufen unsere Geschichten meist etwas anders als die der Heteros. Diese Differenz kann eine Bereicherung sein, sie bedeutet: Mehr Geschichten.

E: Wie entstehen deine Texte?
DK: Das ist ein unübersichtlicher Prozess, ich mache viele Notizen, dann schreibe ich ein paar Sätze, dann denke ich: Das ist überhaupt keine Geschichte, das funktioniert nicht, Monate später schreibe ich noch ein paar Sätze – und wenn ich irgendwann genug Selbstbewusstsein und Zeit zusammengekratzt habe, wird vielleicht doch noch ein Text daraus. Ich finde Erzählen sehr schön, aber auch schwierig, vielleicht schreibe ich darum wenige und relativ kurze Geschichten.

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Lesung

Am Freitag, den 26. Januar 2024 liest Darja Keller ab 20:30 Uhr im Café am Grün aus ihren Texten. Der Eintritt ist frei.

Biographie

Darja Keller (*1994) lebt in Zürich und schreibt Kurzgeschichten und Essays. 2022 erschien ihr erster Erzählband Sihl City im re:sonar-Verlag, 2023 ihr Essay Dieser Song killt mich jedes Mal im Sukultur-Verlag.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Franziska König