Die Polizei hat letzte Woche einen 56-Jährigen und einen 33-Jährigen im Ostkreis festgenommen. Die beiden Männer sollen eine professionelle Cannabis-Plantage mit 1005 Pflanzen betrieben haben.

In einem verfallenen Wohnhaus in Stadtallendorf hat die Polizei am vergangenen Wochenende einen großen Rauschgift-Fund gemacht: Auf drei Etagen fanden die Beamten eine Indoor-Plantage mit insgesamt 1005 Cannabis-Pflanzen. Bei dem Einsatz nahmen die Polizisten auch die mutmaßlichen Täter fest. Es handelt sich um zwei Männer im Alter von 56 und 33 Jahren.

Die Ermittlungen zu dem Fall hätten bereits im Juni begonnen, wie das Polizeipräsidium Mittelhessen mitteilte. Damals hätten gleich “mehrere Hinweisgeber” der Polizei den Tipp gegeben, ein Gebäude in Stadtallendorf zu untersuchen.
Da es sich dabei jedoch um “ein durchaus eher als baufällig zu bezeichnendes Haus” handelte, sei der Zugriff nicht ohne weiteres möglich gewesen. In dem Gebäude befanden sich nach Angaben der Polizei “umfangreiche und hoch bedenkliche Verkabelungen,” die die Plantage mit Strom versorgten. Erst als der Notfallmanager eines Energieversorgers die Verbindungen kappte, sei der Weg in das Gebäude sicher gewesen. Die eigentliche Plantage erreichten die Ermittler dann hinter mehreren Schleusen und abgedeckte Löchern.

Ein Teil der Stromversorgung der Cannabis-Plantage (Foto: Polizeipräsidium Mittelhessen)

Dort fanden die Beamten nicht nur die Cannabis-Pflanzen in verschiedenen Blüteständen, sondern auch das notwendige Zucht-Equipment im Wert von mehreren zehntausend Euro. Den Wert einer einzelnen Ernte schätzt die Polizei hingegen auf mehrere hunderttausend Euro. Pro Anbauzyklus hätten die Täter 25 Kilo Cannabis ernten können; bei einem gegenwärtigen Straßenverkaufswert von 10 Euro für ein Gramm Rauschgift ergebe sich ein Umsatz von rund 250.000 Euro. In einem Jahr seien zudem theoretisch drei Ernten möglich.
Die Pflanzen und das Equipment mussten die Beamten in mehreren Etappen aus dem Haus räumen. Für einen einzelnen Transport sei einerseits die Menge zu hoch – andererseits sei die Anlage zu unübersichtlich und zu groß. Bis das Haus endgültig geräumt wird, muss das Anwesen aus diesem Grund bewacht werden.

Das Rauschgift und das Zucht-Equipment musste die Polizei in mehreren Etappel abtransportieren. (Foto: Polizeipräsidium Mittelhessen)

Die beiden mutmaßlichen Täter befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Die Ermittler beschuldigen sie des gewerbsmäßigen Anbaus und Handelns mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen. Das Amtsgericht Marburg erließ einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr.

pe/LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Polizeipräsidium Mittelhessen