“Aufbruch der Zivilgesellschaft”, so lautet der Titel einer neuen Serie, die der Marburger Express mit dieser Ausgabe startet. Die Redaktion will damit Initiativen von Bürgern portraitieren, die sich in vielfältiger Form für die Stadt einsetzen und sie verändern wollen. Sie sind so bunt wie die Stadt: Für eine Verkehrswende, gegen Windkraft, für Flüchtlinge, gegen Homophobie, für ein neues Wohnen, gegen die Einrichtung eines Großbordells, um nur einige Bei­spiele zu nennen. Manche bestehen schon viele Jahre und haben sich längst etabliert, andere kämpfen noch.

Normalerweise brauchen sie einen langen Atem – ebenso wie die Kraniche, die in unserem Serien-Logo über das Marburger Schloss ziehen. Die Zugvögel mit ihren lauten Rufen gelten als Symbol der Vorsicht und der schlaflosen Wach­sam­keit – auch das passt zu vielen Bürgerinitiativen.

Für Politiker und Verwaltungen sind sie oft nervende Verhinderungsallianzen. Aber auch darin liegt eine Chance, sagt die Marburger Politikprofessorin Ursula Birsl. Auf Seite 6 unserer Print-Ausgabe erklärt sie, warum Marburg so ein gutes Terrain für Bürger­initiativen ist, warum die Interessen von armen Menschen dabei leicht über­sehen werden und welche Schattenseiten das zivilgesellschaftliche Engagement hat.

Gesa Coordes

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg/Pixabay