… ist, dass manchmal richtig kleine Wunder passieren. Und zwar dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Wie eng jahreszeitlich bedingt Transzendenz und Bodenhaftung beisammen liegen können, macht ein Geschehen deutlich, das der Schreiber dieser Zeilen über den Wechsel 17/18 hin verpasste.

Sein gewohnheitsmäßiger Gang führt des Morgens auch über die Lahnbrücke am Rosenpark, und noch bis zum Ende der vergangenen Weihnacht konnte das mitunter zu einer Buckelrutschpartie erster Güte werden. Denn es verwandelten punktueller Frosthauch und fieser Flechtenglitsch das Holzlattengefüge des Überweges in eine Glättefläche, gegen deren Tücke die berüchtigten Eisfelder der Eiger-Nordwand zu Bällchenbädern schrumpfen.

Doch hat diese Schrecknis in Finsternis und Kälte nun ein Ende, weil wunder­samer­weise ziert seit Kürzestem ein griffiger Läufer zwei­mann­breit den Brü­ck­en­rücken, ein sisal­haft kratziges Geflecht, das dem majestätischen Wal­fisch zum Massage­band gereichen würde und doch nur den bescheidenen Schritt des Wanderers dort hält wo er hingehört, erdgebunden, fest & zuversichtlich: Vorwärts immer, abheben nimmer. Bedankt.

Michael Arlt

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