… den Salatisten-Mambo …” – warum nur will mir heute morgen dieser Kracher aus dem Spätwerk der Ersten Allgemeinen Verunsicherung nicht aus dem Sinn? Hat sich der Ohrwurm in den Küchenverstand geschraubt, weil es gestern abend bereits zum zweiten Mal diese Woche Linsen gab?
Sendet der bereits etwas angewelkte Salatkopf aus dem Kühlschrank dumpf-vegetabilische Wellen mit einer kleinen Bitte um baldestmöglichen Verzehr?

Nein, es kann zur Zeit eigentlich nur eines dahinter stecken. Mein alter Feind, der Spargel, ist wieder da. Schon strebt aus den Äckern zwischen Aukrug und Bamberg, zwischen Weiterstadt und Kyhna der bleiche Lemur ans fahle Licht der Frühlingssonne. Und wieder fordert der Erzschurke unter hochtrabenden Titeln wie “Schwetzinger Meisterschuss”, “Huchels Meisterauslese” oder “Ruhm von Braunschweig” nicht nur die Geschmacksnerven, sondern auch die gute republikanische Gesinnung des Chronisten heraus. Gerne würde dieser den anmaßenden Zapfen und seinen fatalen Einfluss nicht zuletzt auf flüssige Stoffwechsel-Endprodukte mit dem Idealkörper der Erbse konterkarieren, aber, wie gesagt, zweimal Linsen innert einer Woche… Apropos Salatisten: Stillgestanden! An Ostern herrscht immer noch Tanzverbot.

Michael Arlt

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