Am Samstag, 7. September, steigt das 21. Weidenhäuser Höfefest.
Es ist jedes Jahr einer der Höhepunkte im Marburger Spätsommer: das Weidenhäuser Höfefest. Wenn am Samstag, 7. September, die Höfe in dem schönen Marburger Stadtteil ab 14 Uhr ihre Türen, Tore und Pforten öffnen, können die Besucherinnen und Besucher verträumte und romantische Innenhöfe erkunden und dabei viele lauschige Plätzchen entdecken. Dazu gibt es traditionell ein großes Kulturprogramm mit viel Livemusik und Kunst.
An 17 Orten in Weidenhausen gibt es bei der 21. Auflage des Fests ein vielfältiges Angebot für Groß und Klein. Auf einem Hof-Flohmarkt inmitten der malerischen Fachwerkkulisse gibt es die Gelegenheit ausgiebig zu stöbern, zu feilschen und mehr- oder weniger Ausgefallenes zu erstehen. Zwei Künstlerinnen zeichnen vor der Galerie JPG an einem Straßenstand Porträts und bieten Kalligraphie an. An einem Infostand wird über Trauerreden informiert. Chris Schmetz taucht mit seinen bewegten Bildern im Kunstkaffee ab 19 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes in die Lebenswelten rund um das Grüne Wehr. Außerdem feiert seine neuste Werkreihe „Marburger Zeichensprache“ Premiere.
Im Musikprogramm ist Jazz, Folk, Rockabilly und Weltmusik. Für Kinder gibt es ein Hüpfburg, Kinderschminken, sie können einen Feuerwehr-Wagen der Freiwilligen Feuerwehr Marburg erkunden und bei einer Feuerlöschaktion ihre Zielgenauigkeit austesten.
Selbstverständlich werden die Gäste des Höfefests wieder mit allerlei leckeren Selbstzubereitetem verwöhnt. In den Hof- und Straßencafés gibt es hausgemachten Kuchen, Waffeln, veganes indisches Linsencurry, vegetarische Käsespätzle, Bratwürste, Steaks und Käseteller, Pizza aus dem Holzofen, Köfte und weitere kleine und große Leckereien. Guter Wein, süffiges Bier und Softgetränke sind natürlich auch im Angebot.
Das Weidenhäuser Höfefest wird traditionell von den Weidenhäuser Hofbesitzerinnen und Hofbesitzern auf die Beine gestellt und finanziert, in Kooperation mit der Aktionsgemeinschaft Weidenhausen.
Hier eine Auswahl aus dem Musikprogramm:
OutbackJazz (15.30/16 Uhr, Missomelius Hof)
OutbackJazz ist eine Combo aus leidenschaftlichen Musikern, die sich dem entspannten und melodischen Jazz verschrieben haben. Sie spielen Standards von Duke Ellington über Miles Davis bis hin zur Average White Band, mal swingend, mal rockig … und manchmal haben sie den Blues. Ihre Konzerte versprechen wunderbare musikalische Zeitreisen.
Sambanana (17.30 Uhr, Schotts Hof)
Die Percussions-Formation gibt es bereits seit 1991. Die Musiker widmen sich verschiedensten Stilen wie Samba-Funk, Samba-Duro, Timbalada, Maracatu, Samba-Reggae, Batucada, Afoxé, und mit dem Sorsonet auch einen westafrikanischen Rhythmus. Die Besetzung hat in der langen Bandgeschichte Zeit mehrfach gewechselt. Bei den Trommlerinnen und Trommlern ist von Studierenden bis zu Rentnern alles vertreten, das Altersspektrum reicht von Mitte 20 bis Anfang 70. Einige sind nach Marburg oder Gießen umgezogen und haben vorher in anderen Gruppen mitgespielt, einige hat das Fieber nach einem Workshop oder Auftritt ergriffen, einige haben ihre Nasen auch aus reinem Interesse mal reingesteckt und konnten einfach nicht widerstehen.
Wiñay (18 Uhr, Missomelius Hof)
Die Marburger Formation spielt traditionelle Musik aus Lateinamerika auf klassischen und traditionellen Instrumenten. „Wiñay“ ist ein Wort der in Teilen von Peru, Bolivien oder Ecuador gesprochenen Sprache Quechua und bedeutet „Wachsen“. „Für uns bedeutet das, dass wir durch die Musik miteinander und mit anderen Menschen zusammen wachsen können“, sagen die fünf Musiker.
Julian Kretzschmar – Rockballaden aus aller Welt (18 Uhr, Amends Hof)
Der in Alsfeld aufgewachsene und mittlerweile in Kassel lebende Singer-Songwriter hat sich mit seiner charismatischen Stimme und seinen Kompositionen längst über seine Wahlheimat hinaus einen Namen gemacht. „Mit seinen Songs braucht Kretzschmar sich nicht hinter internationalen Größen des Genres zu verstecken, sondern kann seine Fähigkeiten als ausgesprochen guter Songwriter demonstrieren“, schrieb die Kulturredaktion der HNA in Kassel. Kretzschmar hat ein großes Repertoire an eigenen Titeln. In seinem Liveprogramm sind sich meist nur wenige Coverstücke, die er freilich auf seine ganz eigene Art interpretiert. Seit längerem arbeitet der Musiker an seinem fünften Album, das im Herbst 2024 veröffentlicht werden soll.
Jurubeba (18 Uhr, Gerbergäßchen)
Jurubeba ist der Name einer Heilpflanze aus Brasilien, die der Legende nach alles heilen kann (besonders den Kater). Die Musik von Jurubeba heilt allerdings nur die schlechte Laune und Lethargie. Mit einer feinen Mischung verschiedener Musikzutaten aus der Vielfalt des brasilianischen Rhythmen-Dschungels vermischt die Band nach eigenem Rezept Samba, Bossa Nova, Forró, Maracatu, Baiao und Batucada. Das Trio bringt jede Menge Variationen von Instrumenten und Perkussion auf die Bühne – eine Einladung zu guter Laune und viel Bewegung. Jurubeba sind Vitor Hausen (Gesang, Gitarre, Cavaquinho, Bass), Michael Seidel (Gitarre, Bass, Gesang, Perkussion) und Herbert Elischer (Perkussion, Schlagzeug).
Kimba Djembé Orchestra (19.30 Uhr, Gerbergäßchen)
Das Kimba Djembé Orchestra ist eine regional bekannte Afro-Percussion-Gruppe, die ein wenig der rhythmischen Vielfalt Westafrikas nach Marburg holen will. Das Ensemble setzt sich aus fortgeschrittenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kurse von „la percussion“ zusammen. Das Kimba Djembé Orchestra spielt nicht nur traditionelle westafrikanische Rhythmen mit eigenen Arrangements, sondern macht auch musikalische Abstecher nach Brasilien und Kuba. Die Solos der Djembés, der volle tiefe Klang der Doundouns, der überraschend andere Sound der Krins, Kleinpercussion und Gesang fordern die Zuhörer zum Tanz auf.
Miles Between (19.30 Uhr, Hausbücher Hof)
Miles Between ist ein Projekt, das aus den Jazzszenen Frankfurts, Gießens und Marburgs hervorgegangen ist. Der musikalische Schwerpunkt des Trios ist die Bearbeitung von Jazz-Standards im Geiste des Modern Jazz. Bekannte Melodien aus dem vollen Spektrum der Jazzgeschichte von Victor Young bis Wayne Shorter arrangieren die drei Musiker kunstvoll und werfen neues Licht auf vermeintlich Bekanntes. Ihr offenes und interaktives Spiel zieht die Zuhörerinnen & Zuhörer in den Bann der Musik und beteiligt sie am Entstehungsprozess einzigartiger musikalischer Momente. Miles Between bewegt sich im Spannungsfeld zwischen den großen Meistern des Jazz und den kontemporären Ansätzen improvisierter Musik.
Dylan’s Dream – A Tribute to Bob Dylan (20 Uhr, Missomelius Hof)
Mit sechs erfahrenen, internationalen Musikerinnen und Musikern versteht es die Kasseler Band, das große künstlerische Lebenswerk Bob Dylans mit eigener Handschrift und individuellen Interpretationen eindrucksvoll zu präsentieren. Die Songauswahl streckt sich über einen Zeitraum von über 50 Jahren und bietet neben Klassikern wie „Tambourine Man“, „Blowin in the wind“, „Like a rolling Stone“, „Hurricane“, noch etliche andere mitreißende Songperlen Bob Dylans, was nicht zuletzt der charismatischen Stimme des Bandleaders Jörg Götzfried geschuldet ist. Die spielfreudige, internationale Band Dylan’s Dream ist seit nahezu 15 Jahren auf kleinen und großen Bühnen im Rahmen von Festivals, Clubs und anderen Events in Europa unterwegs und wurden am vom Deutschen Rock- und Popverband als Deutschlands beste Tribute/Cover/Revivalband 2015 ausgezeichnet.
HowdieMania (20 Uhr, Schotts Hof)
War Hank Williams nur ein kleiner, zugedröhnter Countryfuzzy oder eben doch der erste richtige Rock’n’Roller? Ist Bukowski Kunst oder einfach nur besserer Trash als Lassiter? Provoziert Ginsberg immer noch? Steigt irgendjemand zu Kerouac ins Auto? Howdiemania riecht nach Pferdeschweiß und Pomade, nach Bier und Diesel, nach Lagerfeuer und Parfum. Carsten Beckmann von der „Marburger Lyrikkompanie“ und Moonages-Bassist Guido Pöppler spielen Rockabilly, Country und Americana im Westentaschenformat, fleddern sich durch die dazu passende Literatur und stellen die Frage aller Fragen: „Soll ich einem Mann trauen, der sich’n Gürtel umschnallt und außerdem Hosenträger hat? Einem Mann, der noch nicht mal seiner eigenen Hose vertraut?“
The Bixbies (20.30 Uhr, Gerbergäßchen)
Die sechs Marburger Musiker vereinen mehrere hundert Jahre Bühnen- und Studioerfahrung in unterschiedlichsten Konstellationen und vielen Genres wie unter anderem Progressive/Alternative Rock, konventioneller Popmusik, Free/Latin/Swing/- oder Rock-Jazz. Als The Bixbies machen die Brüder Rockmusik. Sie spielen Hendrix, Waits, Zappa, sie spielen Cake und Pixies – mal ganz dicht am Original, mal originell ganz anders. Aber immer ernsthaft unterhaltsam und unbedingt tanzbar. Zahlreiche Konzerte der letzten 10, 15 Jahre auf kleinen wie großen Bühnen haben die Bixbies-Maxime bestätigt: „Spielfreude ist wichtiger als Perfektion. Herzblut statt Coolness. Groove statt Pose. PA ist wichtig, PR nicht so. Punkt.“
kro/pe