Nachdem auf der A49 bei Stadtallendorf vergangene Woche zwei Sattelzüge mit Steinen beworfen wurden, ermittelt die Polizei gegen sechs Jugendliche. Die Staatsanwaltschaft wirft der Gruppe versuchten Mord vor, zwei von ihnen sitzen in Untersuchungshaft.

Die Jugendlichen sollen an zwei Tagen Steine und Leitpfosten von einer Brücke zwischen den Anschlussstellen Stadtallendorf-Nord und Neustadt auf die Fahrbahn der A49 geworfen haben. Am Mittwoch (7. Mai) wurden dabei zwei Sattelzüge getroffen, die gegen 22 Uhr in Richtung Kassel fuhren. Wie das Polizeipräsidium Mittelhessen und die Staatsanwaltschaft Marburg erklären, sahen die Fahrer zunächst Licht auf der Brücke über der Autobahn. Kurz darauf traf ein etwa faustgroßer Stein einen der Sattelzüge an der Winschutzscheibe, ein zweiter Stein schlug auf das Dach des anderen Fahrzeugs ein. Beide Fahrer blieben unverletzt. Nur einen Tag später kam es an derselben Stelle zu einem ähnlichen Vorfall. Dabei sollen die Jugendlichen gegen 23 Uhr 20 vier Leitpfosten von der Brücke geworfen haben. Ein Pfosten traf die Windschutzscheibe eines VW-Transporters. Auch in diesem Fall wurde der Fahrer nicht verletzt.

Die Polizei fahndete nach den Vorfällen in der Nähe der Brücke nach den Täter*innen, jedoch ohne Erfolg. Die Beamten konnten die Tatverdächtigen am Freitag (9. Mai) festnehmen. Bei den Beschuldigten handelt es sich nach Angaben den Polizeipräsidiums um fünf männliche und eine weibliche Personen, die zwischen 15 und 18 Jahren alt sind. Gegen zwei von ihnen – ein 15-Jähriger und ein 18-Jähriger – erließ ein Haftrichter des Amtsgerichts Kirchhain Haftbefehl. Ihnen wird versuchter Mord und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Die vier anderen Jugendlichen wurden wieder entlassen, da gegen sie kein dringender Tatverdacht besteht.
Die Polizei ermittelt weiter, um den genauen Ablauf und mögliche Hintergründe der Tat zu klären.

LB/pe

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