Für ihren Dolmetscherdienst und ihren Hilfs-Chat hat die studentische Initiative BRUKS kürzlich den ersten Platz beim Integrationswettbewerb “move it!” erhalten.

Nach zwei Jahren Corona-Pause hat die Stadt 2022 wieder den Integrationswettbewerb “move it” ausgerichtet. Der erste Platz ging dieses Mal an die studentische Initiative BRUKS. In der Hochschulgruppe engagieren sich Studierenden aus Belarus, Russland, der Ukraine und Kasachstan ehrenamtlich für Geflüchtete aus der Ukraine. Die Initiative ermögliche es fremden Menschen, mehr von der deutschen Kultur und den gesellschaftlichen Abläufen im Land zu verstehen, urteilte die Stadt.
Wichtiger Bestandteil ist dabei ein Chat auf Telegram: Dort können Geflüchtete ihre Fragen zum Leben in Deutschland stellen oder sich anderweitig über Probleme austauschen. Über 650 Mitglieder hat der Chat mittlerweile – Tendenz steigend. Ein häufiges Thema dort sei die Sprachbarriere, die Geflüchtete in Deutschland überwinden müssen – etwa in der Arztpraxis oder bei Formularen, die es in vielen Fällen nur auf deutsch gibt. Aus diesem Grund hat Bruks ein Netzwerk aus rund 40 Studierenden aufgebaut, die ehrenamtlich dolmetschen. Darüber hinaus organisiert Bruks auch ein Familiencafé, in dem sich Geflüchtete zweimal in der Woche austauschen können.

Der zweiten Platz ging an das Jugendhaus Compass für das Projekt “Queer & Friends Café”. Jugendliche, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer kulturellen oder geschlechtlichen Identität oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden, biete das Café einen Ort, an dem sie sich respektiert und wertgeschätzt fühlen, so die Stadt.
Den dritten Platz teilten sich in diesem Jahr die Islamische Gemeinde Marburg und der Verein der chinesischen Wissenschaftler*innen und Student*innen in Marburg (VCWSMR). Erstere informiert mit ihrem Magazin “Jamila” über Themen aus der Religion und Lebensrealität von (Marburger) Muslim*innen. Letzterer organisiert zu Semesterbeginn die Begrüßungsveranstaltung „Ni-Hao Marburg“, das chinesischen Studierenden und Wissenschaftler*innen dabei unterstützt, sich im lokalen Leben zu integrieren.

pe/LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg