Marburg auf der Leinwand – das soll es in Zukunft häufiger geben. Das wünschen sich zumindest Oberbürgermeister Spies und der Magistrat. Beide erhoffen sich dadurch nicht nur Glamour, sondern auf wirtschaftliche Vorteile.

Ob für die Comedy-Serie „Never Ever“, für den Kinderfilm „Die Wolf-Gäng“ oder zuletzt für die Arthouse-Produktion „Silent Friend“: In Marburg wird immer häufiger gedreht. Insgesamt 179 offizielle Drehtage gab es zwischen 2016 und 2023 in der Universitätsstadt. Zudem habe es in der in den vergangenen Jahren eine Vielzahl nicht erfasster Drehtage gegeben, erklärt der Magistrat.
Grund genug für Oberbürgermeister Thomas Spies, Marburg als „aufstrebenden Filmstandort“ zu bezeichnen. Die Stadt habe Filmschaffenden aus aller Welt „einiges zu bieten“ – davon ist Spies überzeugt. Deshalb möchte das Stadtoberhaupt Marburg in Zukunft aktiv als Filmstadt vermarkten. Zu diesem Zweck hat der Magistrat kürzlich ein Strategiepapier ausgearbeitet, das die Entwicklung Marburgs zum Filmstandort vorantreiben soll. Das Dokument sieht unter anderem vor, dass die Stadt Filmschaffende schon vor Beginn der Dreharbeiten unterstützen soll – etwa, indem sie sogenannten Location-Scouts bei der Suche nach geeigneten Drehorten unter die Arme greift. Zu den Maßnahmen des Strategiepapiers zählt aber auch eine zentrale Anlaufstelle für Filmschaffende, die Filmteams beispielsweise helfen soll, einfacher an eine Drehgenehmigung zu gelangen. Das geplante Budget für die einzelnen Maßnahmen beträgt 30.000 Euro.

Der Magistrat erhofft sich von diesen Hilfestellungen nicht nur einen kulturellen Mehrwert, sondern auch positive Impulse für die heimische Wirtschaft. Besonders Hotels und die Gastronomie sollen von künftigen Dreharbeiten profitieren. Vorteile sollen sich aber auch für den Einzelhandel und lokale Handwerkfirmen ergeben, wenn sie Dienstleistungen bei den Dreharbeiten erbringen. Zudem rechnet der Magistrat damit, dass Filmproduktionen eine überregionale Werbewirkung für Marburg haben. So könnten potentielle Dreharbeiten noch mehr Touristen in die Stadt und vermehrt Studierende an die Philipps-Universität locken.
Ob Marburg tatsächlich zum Filmstandort ausgebaut wird, das entscheidet sich am Freitag (17. Mai) – dann stimmt das Stadtparlament über das Strategiepapier ab.

LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg