Jounes Erojo will den arrivierten OB-Kandidaten Druck machen

Nein, als Spaßkandidat sei er auf keinen Fall angetreten. Das unterstreicht Jounes Erojo. Der Inhaber des „Höllentors“ in Weidenhausen tritt für „Marburg24“ bei der Oberbürgermeisterwahl an. „Die Idee war, einen OB-Kandidaten aufzustellen, um den anderen Parteien ein bisschen Druck zu machen“, sagt der 43-Jährige Gastronom. Er hat die Gruppierung „Marburg24“ erst im November vergangenen Jahres zusammen mit Helmut Wilhelm sowie Rainer Wiegand gegründet. Wiegand war selbst bei der letzten Marburger OB-Wahl 2015 als Einzelkandidat angetreten.

„Es gibt viele Baustellen in Marburg“, sagt Erojo. Viele Einzelhändler und Gastronomen fühlten sich in der Corona-Zeit auch im Stick gelassen. In ihrem Wahlprogramm macht sich Marburg24 unter anderem für einen kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr stark: Um dieses Ziel zu erreichen, könne zunächst ein Pauschalticket für alle Marburger nach dem Beispiel des Semestertickets eingeführt werden. Als Maßnahme gegen Kinderarmut könne kostenloser ÖPNV für alle Kinder und Jugendlichen eingeführt werden. Außerdem spricht sich „Marburg24“ dafür aus, Kinder und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien freien Eintritt zu Sport- und Kulturveranstaltungen oder auch in die Schwimmbäder zu geben.

Bürgerinnen und Bürger sollen besser in kommunale Projekte eingebunden werden. „Marburg24“ fordert mehr Rechte für die Ortsbeiräte und Bürgerinitiativen, Bürgerforen gegen den Leerstand in der Oberstadt und Weidenhausen oder auch zur Entwicklung eines Konzepts für eine Straßenbahn in Marburg. Um der Stadtentwicklung eine prominentere Rolle zu geben, solle die Stelle eines Stadtplaners europaweit ausgeschrieben werden. Als vergleichsweise reiche Stadt solle Marburg kräftig in den Ausbau der Infrastruktur investieren. Dazu gehören für Erojo Großprojekte wie der Behringtunnel. 

kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Erojo