Für die Landratswahl 2022 haben wird den drei aussichtsreichsten Kandidaten dieselben Fragen gestellt. Für die SPD geht am Sonntag (15. Mai) Jens Womelsdorf ins Rennen.

Was macht unseren Landkreis besonders?

Mir gefällt in Marburg-Biedenkopf die Vielfalt an Orten, Regionen und Landschaften. Es sind historisch unterschiedlich geprägte Teile mit charakteristischen Eigenheiten, die unseren Landkreis als Ganzes ausmachen. Ich mag die reizvollen Orte an der Lahn, bin gerne im bergigen Hinterland unterwegs, radle oft im Ost- oder im Südkreis und genieße die Natur.

Marburg-Biedenkopf ist ländlich geprägt, ist aber auch eine starke Wirtschafts- und Wissenschaftsregion mit wichtigem Pharmastandort, Weltunternehmen und innovativen Mittelständlern, mit der Universität und der Technischen Hochschule Mittelhessen. Marburg und die 21 kleineren Städte und Gemeinden mit ihren jeweiligen Stärken ergänzen sich gut und bieten alles zum Leben, Wohnen und Arbeiten, wodurch der Landkreis insgesamt sehr gut aufgestellt ist.

Ich schätze sehr die vielen Menschen, die sich im Vereins- und Kulturleben, Sport oder Sozialen engagieren und sich für andere einsetzen. Dies macht unseren Landkreis besonders lebenswert.

Was ist aktuell die größte Herausforderung für den Landkreis?

Wir müssen es unter schwereren Rahmenbedingungen schaffen, die Leistungen und Standards, die in den letzten Jahren geschaffen worden sind, zu erhalten und an neue Anforderungen anzupassen. Vor allem beim Klimaschutz und regionaler Energieerzeugung und -versorgung müssen wir vorankommen.

Der Landkreis muss ein verlässlicher Partner seiner Bürger*innen und Kommunen sein und für möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse sorgen, egal, wo man in Marburg-Biedenkopf lebt: Denn das ist die originäre Aufgabe des Kreises. Deshalb: Verlässliche Infrastruktur, soziale Angebote und Unterstützung im ländlichen Raum erhalten und ausbauen, Ehrenamt fördern; schnell wirksamer und sozialgerechter Klimaschutz: erneuerbare Energien, energetische Sanierungen, Unterstützung der Initiativen von Bürger*innen und Kommunen, klimaneutrale Kreisverwaltung bis 2030; Mobilität und Erreichbarkeit durch Alternativen zum Auto ermöglichen; Breitbandversorgung, schnelles Internet für Schulen, Verwaltungsdienstleistungen auch online; Ausbau (digitaler) Bürgerbeteiligung; flächendeckende wohnortnahe ärztliche Versorgung auch im ländlichen Raum; Wohnungsbau und mehr bezahlbaren Wohnraum fördern.

Welches ist Ihr Lieblingsort im Kreis?

Unser heimischer Garten, wo ich am liebsten mit meiner Familie Zeit verbringe.

Was machen Sie am ersten Tag nach einem Wahlsieg?

Ich mache Frühstück für die Kinder, bringe sie in die Schule. Danach glücklich allen Unterstützer*innen danken, die ich am Wahlabend noch nicht gesehen habe. Eine fordernde Radtour. Und dann bekoche ich meine Familie ausgiebig. 

Zur Person

Jens Womelsdorf ist 41 Jahre alt und lebt derzeit in Cyriaxweimar. Er ist gelernter Bankkaufmann und studierte Politikwissenschaft. Seit der Kommunalwahl 2021 ist Womelsdorf Mitglied im Marburger Stadtparlament. Der gebürtige Battenberger war bis Ende 2019 mehrere Jahre Geschäftsführer der Kreis-SPD.

Neben Womelsdorf gibt es sechs weitere Kandidaten, die bei der Wahl am Sonntag antreten: Marian Zachow (CDU), Carola Carius (Grüne), Anna Hofmann (Linke), Sabine Kranz (Freie Wähler), Thomas Riedel (FDP) und Frank Michler (Bürgerliste Weiterdenken).

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg