Am 23. September trifft sich die Regionalversammlung im Kreishaus Marburg.
Wo können in Zukunft Wohngebiete entstehen? Wo sind Baugebiete für Industrie und Gewerbe möglich? Ein Regionalplan gibt Antworten auf viele Fragen, die die Raumordnung einer sogenannten Planungsregion betreffen. Für die Planungsregion Mittelhessen – sie ist identisch mit dem Regierungsbezirk Mittelhessen – steht in diesem Jahr ein neuer Regionalplan an. Diesen Donnerstag beschließt die Regionalversammlung, wie er aufgestellt sein wird.
Für zehn Jahre gilt ein Regionalplan in etwa. In dieser Zeit legt er Grundsätze und Ziele fest, nach denen eine Region entwickelt wird. Konkret kann ein solcher Plan beispielsweise vorgeben, wo Kommunen Einzelhandel ansiedeln dürfen. Oder ob bestimmte Gebiete schützenswert sind und sie unter Naturschutz gestellt werden sollen. In dem vorgegebenen Rahmen können einzelne Kommunen dann weiter entscheiden, wie in ihren Gemeinden in Zukunft vorgegangen werden soll. In diesem Zusammenhang legt ein Regionalplan auch fest, in welchen Kommunen neue Kitaplätze, Schulen oder Pflegeeinrichtungen entstehen können.
Wichtiger Anhaltspunkt dafür, wie eine Region geplant werden soll, ist die Bevölkerungsentwicklung. 1.048.740 Menschen haben derzeit in Mittelhessen ihren Hauptwohnsitz – diese Zahl steigt seit Jahren leicht an, seit 2017 sind fast 3000 neue Einwohner:innen in die Region gekommen. Von den fünf mittelhessischen Landkreisen wächst vor allem der Kreis Gießen. Marburg-Biedenkopf ist mit 245.903 Bürger:innen das drittstärkste Gebiet.
Der letzte Regionalplan für Mittelhessen stammt aus dem Jahr 2010. Seit April diesen Jahres haben verschiedene Ausschüsse, unter anderem der für Energie, Umwelt, Ländlichen Raum und Infrastruktur, getagt. Nachdem die Regionalversammlung sich abschließend am Donnerstag getroffen hat, wird im vierten Quartal 2021 der Entwurf des Plans vorgestellt.
LB/pe