Kein Platz für Antisemitismus und Diskriminierung: Bei einer Tagung haben Hessens Hochschulen eine Resolution für Vielfalt und Respekt unterzeichnet.

Nach den Terroranschlägen in Israel am 7. Oktober und im Kontext der israelischen Gegenreaktion sind antisemitische Hetze und Straftaten mit einem antisemitischen Hintergrund signifikant gestiegen. Aus diesem Grund haben sich die Hochschulen aus Hessen vergangene Woche zu einer außerordentlichen Hochschulleitungstagung getroffen. Am Ende beschlossen die Beteiligten einstimmig eine gemeinsame Resolution zum steigenden Antisemitismus.

„Die Tatsache, dass sich jüdische Studierende und Mitarbeitende an den Hochschulen nicht sicher fühlen, alarmiert uns sehr. Nie wieder dürfen Jüdinnen und Juden in Deutschland wegen ihrer Religion oder ihrer Kultur in Angst leben. Nie wieder sollen sie ihre Identität verstecken müssen“, heißt es in der Resolution. Die Unterzeichnenden wenden sich entschieden gegen Antisemitismus in jeglicher Form – nicht nur symbolisch, sondern auch durch konkretes Handeln. Dazu fordern sie auch alle Hochschulangehörigen auf.
Die hessischen Hochschulen seien Orte der Vielfalt, des gegenseitigen Respekts und des offenen wissenschaftlichen Austauschs. Die Offenheit der wissenschaftlichen Diskussion und des künstlerischen Gestaltens ende allerdings dort, wo antisemitische, rassistische oder menschenfeindliche Aussagen vorgebracht würden.

Viele der jüdischen und palästinensischen Studierenden und Mitarbeitenden erlebten derzeit Trauer und Angst um Angehörige in der Region. „Der Ausdruck von Trauer und Solidarität darf jedoch von niemandem dazu missbraucht werden, den Terror der Hamas gutzuheißen, Jüdinnen und Juden einzuschüchtern oder gar das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen. Das Massaker in Israel hatte zum Ziel, die Jüdinnen und Juden und Israel zu vernichten. Es ist nicht zu rechtfertigen, dass Bekundungen des Mitleids, der Trauer oder der Anteilnahme für Antisemitismus missbraucht werden“, so die Resolution.
Gleichzeitig verurteilt die Resolution, dass Muslim*innen in Mithaftung für den Hamas-Terror genommen werden. „Wir wenden uns auch gegen Hassreden, antimuslimische Diskriminierung und Übergriffe an unseren Hochschulen. Die Hochschulen werden dies ebenfalls unterbinden und ihr Hausrecht konsequent ausüben.“

pe/red

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