Regierungspräsidium erteilt gentechnikrechtliche Genehmigung

Deutschlandweit gibt es nur vier Labore der höchsten Schutzstufe (S4), in denen Krank­heits­erreger wie Ebola-, Marburg-, oder Lassaviren untersucht werden dürfen. Eines davon steht seit 2007 auf den Lahnbergen in Marburg.

In direkter Nachbarschaft zu dem derzeitigen BSL-4-Labor soll ein neues Hochsicherheitslabor gebaut werden. Die gentechnikrechtliche Genehmigung dafür ist erteilt worden. Das hat das dafür verantwortliche Regierungspräsidium Gießen heute mitgeteilt.

Der Neubau war 2021 vom Wissenschaftsrat empfohlen worden. Die Universität Marburg will dort die Forschung zu epidemischen und pandemischen Viren im Marburg Centre for Epidemic Preparedness (MCEP) weiter vorantreiben, um besser auf künftige Virus-Epidemien reagieren zu können. In dem neuen Forschungsbau der höchsten biologischen Sicherheitsstufe soll die Marburger Spitzenforschung an hochpathogenen und neu auftretenden Viren unter deutlich verbesserten Bedingungen fortgeführt und erweitert werden. Das geplante Labor ist laut Regierungspräsidium erheblich größer als das bestehende und durch sein flexibles Raumnutzungskonzept optimal geeignet, zukünftige – auch hochkomplexe – Forschungsvorhaben effektiv durchzuführen.

Die Gesamtkosten für das neue Forschungslabor wurden 2021 auf etwa 44 Millionen Euro veranschlagt. Nach der Fertigstellung des Neubaus soll das derzeit bestehende BSL-4-Labor nach langjährigem Betrieb generalüberholt und weiter für die Forschung genutzt werden.

Für den Neubau müssen für die abschließende Errichtung noch die technische Sicherheitsausstattung und der Betrieb der eigentlichen S4-Anlage genehmigt werden. Dieses Verfahren läuft nach Angaben des Regierungspräsidium bereits, könne aber erst abschließend entschieden werden, wenn der Baufortschritt des Rohbaus dieses erlaube. 

kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Markus Farnung