Die Aufräumarbeiten im Landgrafenhaus der Uni Marburg sind fast abgeschlossen, die Ursache für den Deckeneinsturz bleibt aber weiterhin unklar. Nun sollen Industriekletterer bei der Spurensuche helfen.

Die Fachkräfte entfernen aktuell Schutt, der sich in mehreren Metern Höhe befindet und nach Angaben der Uni Marburg bisher nicht erreichbar war. Bei den Arbeiten entfernten die Industriekletterer zudem metallene Zugstäbe aus dem Deckentragwerk. Die Bauteile sollen dann bei einer Materialprüfung untersucht werden, um die Ursache des Deckeneinsturzes im Hörsaal 205 Anfang Dezember 2023 zu klären.
Wie die Uni Marburg mitteilt, nehmen die Aufräumarbeiten mehr Zeit in Anspruch als zunächst veranschlagt. Eine Spezialfirma habe bereits kurz nach dem Einsturz damit begonnen, Trümmerteile aus dem Hörsaal zu räumen – jedoch müsse der Schutt von Hand entfernt werden, da große Geräten bei den Arbeiten nicht eingesetzt werden könnten.

Aufräumarbeiten im Landgrafenhaus (Foto: Markus Farnung)

Zeitgleich werde auch die Statik des Landgrafenhauses von zwei externen Stellen geprüft. In den kommenden Wochen sollen an mehreren Stellen im Gebäude Unterdecken und Deckenträger geöffnet werden, um tragende Bauelemente zu begutachten. Auf dieser Grundlage möchte die Uni entscheiden, ob und welche Teile des Gebäudes sicher sind.
Wann der Hörsaal eine neue Decke erhält auf welche Summe sich der Schaden beläuft, sei bislang nicht klar – auch hier möchte die Uni die Ergebnisse des Statik-Gutachtens abwarten, bevor der Wiederauf geplant werden könne. Lehrveranstaltungen, die normalerweise im Landgrafenhaus stattfinden, müssen bis zum Ende der Vorlesungszeit am 9. Februar auf andere Räume ausweichen.

LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Markus Farnung