Die öffentliche Vortragsreihe “Studium Generale” widmet sich in diesem Semester dem Thema Nachhaltigkeit.

Die einzelnen Veranstaltungen nehmen je ein aktuelles und drängendes Thema aus verschiedenen Perspektiven in den Blick: Auf dem Programm der Vortragsreihe stehen beispielsweise der Umgang mit knappen Ressourcen, die Zukunft des Heizens oder der Schutz der Gesundheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen ergänzen sich dabei. Im Anschluss an die Vorträge und Dialoge sind Gesprächsrunden mit dem Publikum geplant.

Organisiert wird die Reihe von einem engagierten studentischen Team der Green Office AG und dem Fachbereich Physik der Philipps-Universität, die mit der Zusammenarbeit an die erfolgreiche interdisziplinäre Ringvorlesung „Perspectives on the sustainability crisis“ aus dem Vorjahr anknüpfen. „Wir wollen Nachhaltigkeit nicht allein technisch und wissenschaftlich denken, sondern Wege aufzeigen, wie wir konkret vor Ort mit der Klimakrise umgehen und Wissen praktisch anwenden können“, betont Johanna Schramm von der Green Office AG. Der Physiker Dr. Lukas Wagner ergänzt: „Die Herausforderungen des Klimawandels verlangen, dass wir auf der Basis fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterdenken, miteinander ins Gespräch und ins Handeln kommen.“ Zu den prominentesten Referenten gehört der dänische Soziologe Nikolaj Schultz. Er gilt seit seinem gemeinsam mit Bruno Latour verfassten Memorandum „Zur Entstehung einer ökologischen Klasse“ als ein Vordenker der Klimabewegung. Sein englischsprachiger Vortrag am 29. Mai rückt die politische Dimension der Ökologie in den Fokus.
Das Studium Generale findet bis zum 17. Juli immer mittwochs von 18 Uhr 15 bis 19 Uhr 45 im Vortragsraum der Universitätsbibliothek Marburg statt. Ein Teil der Vorträge findet in englischer Sprache statt. Die nächsten Veranstaltungen sind:

17. April: Wie wollen wir zwischen Hochschule und Praxis zusammenarbeiten? 

Nachhaltigkeitstransfer – Wie können Hochschulen einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung in der Gesellschaft leisten? / Prof. Dr. Benjamin Nölting (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde)

24. April: Wie wollen wir die Energiewende gestalten? 

Energiewende zur Nachhaltigkeit / Prof. Dr. Jan Christoph Goldschmidt (Philipps-Universität Marburg)
und
Die Universität, eine Kleinstadt in der Stadt – Erfordernisse und Chancen für eine zukunftsorientierte Energieversorgung / Ralf Orths-Rustige (Philipps-Universität Marburg, Klimaschutzumsetzungsmanager)

8. Mai: Wie wollen wir mit Wasser umgehen? 

The Worlds of Water in Colombia: Conflicts, Challenges and Opportunities / Lorena Aja Eslava (Universidad del Magdalena, Kolumbien)
und
Water – Source of Future Conflicts in Germany? / Prof. Dr. Peter Chifflard (Philipps-Universität Marburg)

15. Mai: Wie wollen wir mit Rohstoffen umgehen? 

Regenerieren statt erschöpfen: Warum wir Energie- und Rohstoffwende zusammenbringen müssen / Hannah Pilgrim (PowerShift e.V., Leiterin AK Rohstoffe)

22. Mai: Wie wollen wir unsere Gesundheit schützen? 

Klimawandel – Risiken und Chancen für die menschliche Gesundheit / Dr. Veronika Huber (Ludwigs-Maximilians-Universität München, Helmholtz Zentrum München)

29. Mai : Wie wollen wir politisch sein? 

Three Points for the Political Ecologists to Remember / Nikolaj Schultz (University of Copenhagen)

5. Juni : Wie wollen wir Natur (rechtlich) verorten? 

Frösche, Affen, Orchideen und Flüsse gewinnen Gerichtsverfahren! / Jenny Garíca Ruales (Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Philipps-Universität Marburg)
und 
Rechte der Natur – Transformationspotenzial für das deutsche Recht / Elena Ewering (Universität Kassel)

12. Juni: Wie wollen wir mit Klimakrisen umgehen? 

Schäden durch Extremwetter: Die aktuelle Lage im historischen Kontext und Ausblick unter dem Klimawandel / Dr. Thomas Krismer (Munich Re)

19. Juni: Wie wollen wir im Labor arbeiten? 

Nachhaltigkeit im Labor – Im Spannungsfeld zwischen Ambition, Regulatorik, und Laborpraxis / Dr. Hermine Hitzler (Max-Planck-Gesellschaft Generalverwaltung) und Dr. Istemi Kuzu (Philipps-Universität Marburg)

26. Juni: Wie wollen wir Grenzen verantworten? 

Hinter Mauern. Wie die zunehmend militante Migrationsabwehr die Demokratie gefährdet / Prof. Dr. Volker Heins (Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Universität Bielefeld)
und
Asyl aus rechtsethnologischer Perspektive / Alexandra Obermüller (Justus-Liebig-Universität Gießen, Refugee Law Clinic Gießen)

3. Juli: Wie wollen wir heizen? 

Transformation der Wärmeversorgung in Städten und Dörfern: Beispiele aus Kassel und Bracht / Apl. Prof. Dr. Ulrike Jordan (Universität Kassel)
und
Wie kann eine Kommune die Bürger*innen bei ihrer Wärmewende unterstützen? – Förderrichtlinien und Energieberatung in Marburg / Paula Winter (Stadt Marburg, Energieberaterin Fachdienst Klimaschutz)

10. Juli: Wie wollen wir Städte gesund gestalten? 

Urbanicity and mental health. Inter- and transdisciplinary approach in research and practice / Prof. Dr. Dipl. Psych. Ulrike Kluge (Humboldt-Universität zu Berlin)

17. Juli: Wie wollen wir Lust auf die Zukunft erzeugen? 

Der Blick zurück aus der Zukunft – Ein Abschlussworkshop zu  Zukunftsgestaltung / Dipl. Ing. ETHZ/Transformationsbegleiter Adrian Ganz (Das PolitikLabor)

Mehr Informationen zum Studium Generale: www.uni-marburg.de/studiumgenerale

pe/red

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg