Weitere 2,5 Millionen Euro sind nötig, um Verluste der insolventen Klinik in Biedenkopf auszugleichen. Am 20. September stimmt der Kreistag über den geplanten Zuschuss ab. Die Finanzhilfe soll den Mitarbeitenden eine Zukunftsperspektive geben.
Mit einer zusätzlichen Finanzhilfe von 2,5 Millionen Euro durch den Kreis will Landrat Jens Womelsdorf den Weiterbetrieb des insolventen DRK-Krankenhauses in Biedenkopf 2024 und darüber hinaus absichern. Mit dem Geld sollen gestiegene Verluste aus dem Betrieb des Krankenhauses ausgeglichen werden. Entschieden werden soll über den vom Landrat vorgeschlagenen Zuschuss auf der nächsten Kreistagssitzung am 20. September.
Hintergrund ist, dass nach Einschätzung des Insolvenzverwalters die bereits zugesicherte und beschlossene Verlustübernahme durch den Kreis in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro nicht ausreichen wird.
„Mit der jetzt anstehenden Entscheidung des Kreistages zeichnen wir insbesondere für die Mitarbeitenden des Krankenhauses eine klare Zukunftsperspektive. Auch für die Patientinnen und Patienten und die Menschen im Einzugsbereich der Klinik soll diese Entscheidung ein klares Bekenntnis zum Krankenhaus-Standort Biedenkopf sein“, sagte Landrat Womelsdorf. Die Mitarbeitenden der Klinik will er in einer Personalversammlung persönlich informieren.
Womelsdorf ist optimistisch, dass der Kreistag seinem Vorschlag folgen wird, zusätzliche Gelder aus dem Haushalt als außerplanmäßige Aufwendung für das DRK-Krankenhaus zur Verfügung zu stellen. Im Haushaltsentwurf für kommendes Jahr will der Landrat ebenfalls Geld vorsehen, um Verluste des Krankenhauses ausgleichen zu können. „Meine Absicht ist es, und das habe ich von Anfang an bekräftigt, den Krankenhaus-Standort in Biedenkopf zu erhalten. Daran halte ich fest und die neuerliche finanzielle Unterstützung macht dies einmal mehr deutlich. Ich habe zugesichert, dass der Kreis und ich als Landrat Verantwortung übernehmen werden und ich halte Wort“, betonte Womelsdorf.
Ziel des Kreises sei es, den Krankenhausbetrieb aus dem laufenden Insolvenzverfahren in eine sanierende Übertragung mit einem neuen Betriebskonzept zu überführen. Der Landrat wies darauf hin, dass Gespräche mit möglichen Interessenten an dem Krankenhaus sowie anderen Akteuren Zeit bräuchten, gleichzeitig warb er um Verständnis, dass diese Gespräche in vertraulichem Rahmen geführt würden.
„Das ist kein Sprint sondern ein Marathonlauf. Dafür braucht es Geduld und Ausdauer. Mit der neuerlichen Übernahme der Verluste können wir das System weiterhin stabilisieren und mit der Aussicht auf finanzielle Unterstützung durch den Kreis auch über den 31. Dezember 2024 hinaus schaffen wir die nötigen Energie-Reserven, um diesen Marathon erfolgreich ins Ziel zu bringen. Das ist ein wichtiges Signal für die Belegschaft des Krankenhauses, für die Menschen im Einzugsbereich der Klinik aber auch für potenzielle Betreiber, die an dem Krankenhaus Interesse haben und mit denen ich, begleitend zum Insolvenzverfahren, sehr konstruktive Gespräche führe, die wir so schnell es geht abschließen werden“, so der Landrat.
pe/kro