Insolventes Krankenhaus in Biedenkopf erhält bis zu 2,6 Millionen Euro, um Weiterbetrieb zu sichern

Klares Statement für das DRK-Krankenhaus in Biedenkopf: Der Landkreis Marburg-Biedenkopf unterstützt das Krankenhaus finanziell. Das hat der Kreistag in seiner Sitzung am Freitag, 22. März, einstimmig beschlossen. Der Kreis kann dabei für 2024 außerplanmäßig bis zu 2.662.000 Euro aufwenden, um mögliche entstehende Verluste aus dem laufenden Betrieb in diesem Jahr auszugleichen und den Betrieb des Krankenhauses zu sichern.

“Es freut mich, dass wir nun erst einmal die Sicherheit haben, dass das Krankenhaus seinen Betrieb aufrechterhalten kann”, betonte Landrat Jens Womelsdorf. Er hatte sich schon in den vergangenen Wochen regelmäßig mit dem Insolvenzverwalter, Vertreterinnen und Vertreter des Bundes und des Landes Hessen über eine tragfähige Lösung ausgetauscht. “Der Beschluss und die nun folgende Finanzierung seitens des Kreises sind nicht nur eine positive Nachricht für die Mitarbeitenden, sondern auch für die Menschen, die im Einzugsbereich der Klinik leben”, ergänzte er. 

Womelsdorf appellierte an alle Verantwortlichen, den Krankenhaus-Standort Biedenkopf nicht schlecht zu reden. “Klar ist auch, dass wir jetzt Land, Bund und die kommunale Familie brauchen, um ein stabiles Zukunftskonzept für das Krankenhaus zu entwickeln!”

In der Debatte, die dem Beschluss voraus ging, waren sich die Abgeordneten weitgehend einig, dass dieser Beschluss ein wichtiges und starkes Signal sei. Das Krankenhaus sei für Marburg-Biedenkopf als Gesundheitsregion von zentraler Bedeutung. 

Hintergrund für die Finanzierung ist ein Bescheid des Gießener Regierungspräsidiums, aufgrund dessen der Kreis mit einer “Verlustübernahmeerklärung” Geld zur Verfügung stellen darf, um mögliche entstehende Verluste aus dem laufenden Betrieb des Krankenhauses auszugleichen. Das Geld wird dabei aus Haushaltsverbesserungen aus 2023 bereitgestellt.

Das Krankenhaus in Biedenkopf befindet sich aktuell im Insolvenzverfahren. Die Finanzierung seitens des Kreises war notwendig geworden, um den Weiterbetrieb des Krankenhauses zu ermöglichen und zusammen mit dem Insolvenzverwalter einen zukunftsfähigen Weg für das Krankenhaus zu finden.

pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Gesa Coordes