Die Beschäftigten am UKGM haben ihre Forderung nach Entlastung und sicheren Arbeitsplätzen mit einem Streik bekräftigt. Rund 800 Personen legten am Montag (6. März) ihre Arbeit nieder.

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) zu Warnstreiks für Entlastung aufgerufen. Nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm haben sich am heutigen Montag (6. März) 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Warnstreiks beteiligt. Für morgen rechnet die Gewerkschaft mit rund 800 Streikenden. Dann werden zugleich etwa 75 Prozent der geplanten Operationen ausfallen, so Dzewas-Rehm.
Mit der Arbeitsniederlegung wollen die Beschäftigten ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag für Entlastung und Beschäftigungssicherung Nachdruck verleihen: „Mit der Einigung für den Zukunftsvertrag gibt es keine Ausreden mehr. Das Geld für Entlastung ist da. Jetzt muss es den UKGM-Beschäftigten und der Versorgung der Patientinnen und Patienten zugutekommen“, sagt der Gewerkschaftssekretär. Die Streikenden beraten an beiden Tagen auf dem „Krankenhausratschlag“ in der Kongresshalle Gießen über ihre Forderungen.

Wenig Verständnis für die Warnstreiks hat die Geschäftsleitung des privatisierten Universitätsklinikums. Die Tarifverhandlungen zur Beschäftigungssicherung und Entlastung liefen bereits seit dem 16. Februar. Alle offenen Fragen sollten am beziehungsweise nach dem 9. März konstruktiv am Verhandlungstisch erörtert und geklärt werden: „Mit Blick auf diesen Sachstand haben wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebeten, nicht an den Warnstreiks teilzunehmen“, erklärt der Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Gunther K. Weiß.

Dagegen erinnert Dzewas-Rehm daran, dass die Mehrheit der deutschen Universitätskliniken bereits einen Tarifvertrag für Entlastung habe. So werbe etwa die Frankfurter Uni-Klinik am Marburger Hauptbahnhof damit. Im Dezember 2022 hatten rund 4200 Beschäftigte des Universitätsklinikums Gießen und Marburg ein 100-Tage-Ultimatum gestellt, um Entlastung zu erreichen. Mit den Warnstreiks wollten sie vor der nächsten Verhandlung am 9. März Druck machen. Um die Krankenversorgung während der Warnstreiks zu sichern, haben Geschäftsführung und Gewerkschaft Notdienstvereinbarungen abgeschlossen, in denen eine Mindestpersonalbesetzung für die bestreikten Bereiche geregelt ist.

gec

Bild mit freundlicher Genehmigung von Gesa Coordes