Hinterland-Klinik: Vom Röntgengerät bis zur Telefonanlage.

Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf ist es ein weiterer Meilenstein im Übergang vom DRK-Krankenhaus zur Hinterland-Klinik: Der Kaufvertrag über das Grundstück sowie über die Vermögensgegenstände des Krankenhauses wurde jetzt notariell besiegelt – vom Röntgengerät bis zum Sterilisator, vom Küchen-Gebläse bis zur Telefonanlage. Damit steht der Übernahme des Krankenhauses durch den Landkreis Marburg-Biedenkopf zum 1. Januar 2026 nichts mehr im Wege. Für die beweglichen Vermögenswerte erhält die Insolvenzmasse des DRK-Kreisverbandes einen Kaufpreis in Höhe von 160.000 Euro, für Flächen und Grundstück 65.000 Euro und für das Gebäude den symbolischen Preis von einem Euro.

Damit seien die Gesundheitsversorgung sowie mehr als 200 Arbeitsplätze gesichert, betonte Landrat Jens Womelsdorf. „Wir starten nach einem koordinierten Übergang mit einem voll funktionsfähigen Haus und einer motivierten Mannschaft“, freut sich der neue Geschäftsführer Konstantin von Heydwolff. Auch der Insolvenzverwalter des DRK Kreisverbandes Biedenkopf, Rechtsanwalt Carsten Koch, ist sehr zufrieden: „Die Übertragung ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine Insolvenz nicht immer mit Schließung und Arbeitsplatzverlust in Verbindung stehen muss“, unterstrich Koch. Allerdings forderte er klare gesetzliche Vorgaben, um kleine, der ortsnahen medizinischen Versorgung der Bevölkerung dienende Häuser zu erhalten.

Die verbleibenden Aufgaben des DRK Kreisverbandes Biedenkopf – vor allem die beiden Altenheime, die ambulanten Dienste und die ehrenamtlichen Tätigkeiten – sollen nun zunächst durch den Vorstand und den Insolvenzverwalter weiter fortgeführt und dann im kommenden Jahr durch einen Insolvenzplan saniert werden. Auch dort sollen alle Leistungen sowie die Arbeitsplätze erhalten bleiben.

red

Bild mit freundlicher Genehmigung von Stephan Schienbein