Bewohnbar war die Jugendherberge am Trojedamm schon länger nicht mehr – nun rollen dort Bagger. An derselben Stelle entsteht in den nächsten Jahren eine sogenannte Umweltjugendherberge.

Ein Abriss mit zweijähriger Verspätung: Seit 2020 ist die Marburger Jugendherberge innen eine Bauruine. Jetzt sind tatsächlich die Bagger angerückt, um den aus den 50er Jahren stammenden Altbau an der Lahn abzureißen. Und die gute Nachricht lautet: Die Herberge wird ab Frühjahr 2023 auch wieder aufgebaut. Projektleiter Dirk Schmulbach freut sich: „Nach intensiven Jahren der Vorplanung können wir es kaum abwarten zu zeigen, was wir vorhaben.“ So soll am gleichen Standort innerhalb der nächsten drei Jahre eine sogenannte Umweltjugendherberge mit 194 Betten entstehen.
Für die künftigen Gäste werde es moderne Gemeinschafts-, Tagungs- und Seminarräume, ein mobiles Labor und pädagogisch hochwertige Umweltprogramme geben. Die Zimmer werden alle mit eigenen Duschen und Toiletten ausgestattet. „Ein Highlight wird unser großer offener Speise- und Gemeinschaftsbereich mit offener Bühne und direktem Zugang zur Sonnenterrasse am Trojedamm sein“, so Neumann. Zudem soll es Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, Lagerfeuer und Grilleinrichtungen geben. Die Wiedereröffnung ist für Spätsommer 2025 geplant.

Dabei musste das Jugendherbergswerk zwischenzeitlich fürchten, dass der beliebte Standort in Marburg ganz aufgegeben werden muss. Mit dem Rückbau war nämlich ausgerechnet kurz vor Beginn der Corona-Pandemie begonnen worden. Dann wurden die Bauarbeiten gestoppt. Der Herbergs-Standort Marburg stand auf der Kippe, weil das für den Neubau vorgesehene Geld in das Überleben des hessischen Herbergsverbandes floss. Glücklicherweise einigten sich Stadt, Land und Bund darauf, ihre finanzielle Unterstützung für den auf rund 9,5 Millionen Euro Investitionskosten veranschlagten Neubau zu erhöhen.

Die seit mehr als 100 Jahren bestehende Jugendherberge in Marburg gehört zu den erfolgreichen Unterkünften ihrer Art. Das Haus zählte in der Vergangenheit jedes Jahr rund 30.000 Übernachtungen und 14.000 Gäste. Mit dem Neubau steigt die Zahl der Betten von 163 auf 194, die Zahl der Zimmer auf 48. Der Jugendherbergsverband geht davon aus, dass die Zahl der Übernachtungen dann noch einmal auf etwa 40.000 steigen wird.

gec

Bild mit freundlicher Genehmigung von Gesa Coordes