Die SPD gewinnt auch die meisten Zweitstimmen im Wahlkreis Marburg.

Mehr als 51.000 Menschen haben Sören Bartol ihre Erststimme bei der Bundestagswahl gegeben – das sind 36,9%. Zum Vergleich: Sein stärkster Konkurrent Stefan Heck von der CDU konnte 26,1% der Wähler:innen mobilisieren. Stephanie Theiss, Direktkandidatin der Grünen für den Wahlkreis Marburg, ist mit 13,4% Drittplatzierte geworden. Damit hat Bartol das Direktmandat deutlich gewonnen und kann zum sechsten Mal in den Bundestag einziehen.

„Was mich besonders freut, ist der große Vorsprung von über 15.000 Stimmen auf den Zweitplatzierten Stefan Heck. Das ist schon ein beachtliches Ergebnis und ein Vertrauensbeweis für meine Arbeit für den Wahlkreis“, sagt der 47-Jährige Sozialdemokrat, der seit 2002 den Landkreis im Bundestag vertritt. „Als wir in den Umfragen noch bei 15 Prozent standen, habe ich mich schon gefragt, wie wird das ausgehen?”, so Bartol. Letztlich habe sich der sehr engagierte Wahlkampf seiner Partei aber ausgezahlt. Deshalb steht für ihn auch der Anspruch von Olaf Scholz auf das Kanzleramt fest: „Olaf Scholz hat von den Wählern den klaren Auftrag bekommen, die nächste Regierung zu bilden“, unterstreicht Bartol. „Ich wundere mich sehr, wenn die Union jetzt von einer ‘Aufholjagd‘ spricht. Ende Juli lag die Union in den Umfragen bei knapp 30 Prozent, die SPD etwa bei der Hälfte. Jetzt stehen wir mit 25,7 Prozent vor der Union mit 24,1. Wer hat hier aufgeholt?

Auch bei den Zweitstimmen liegt die SPD im Wahlkreis klar vorn: Mit 30% hat sich die Partei um rund vier Prozentpunkte im Vergleich zu 2017 verbessert. Die CDU hingegen muss einen herben Verlust hinnehmen: Vor vier Jahren erreichten die Christdemokraten ebenfalls noch 30%, dieses Jahr sind es nur 22,1.
Am deutlichsten dazugewonnen haben die Grünen. Sie liegen mit 15,9% der Zweitstimmen um 6,6 Punkten über dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl – und leicht über ihrem bundesweiten Ergebnis. Auch die Freien Demokraten haben mit 10,6% leicht dazugewonnen. Als Verlierer können die Linken und die AfD gelten. 5,8% der Wähler konnten die Linken hinter sich versammeln, bei der AfD sind es 8,9%. Die beiden Parteien verlieren somit 4,8 und 2,5% im Vergleich zu 2017.

LB/Kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Susie Knoll