Das Marburger Max-Planck-Institut kann sich erneut über hohe Fördermittel freuen: Der Evolutionsbiologe Georg Hochberg erhält die mit 2,8 Millionen Euro ausgestattete Loewe-Spitzen-Professur vom Land Hessen.

Die millionenschwere Unterstützung soll während der kommenden fünf Jahre in das Forschungsprojekt “Microbes-4-Climate” fließen, wie die Uni Maburg und das hessische Wissenschaftsministerium gemeinsam mitteilten. Hochberg und sein Team gehen im Rahmen dieses Vorhabens der Frage nach, wie lebenswichtige Stoffwechselenzyme im Laufe der Evolution entstanden sind. Die Antwort darauf könnte dabei helfen, neuartige Enzyme zu entwickeln, die beispielsweise Treibhausgase unschädlich machen könnten.
Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels erklärte, Hochbergs Forschung biete “enorme Potentiale für Biotechnologie-Anwendungen.” Bereits mit seiner bisherigen Forschung habe der Evolotionsbiologe das Verständnis von Proteinstrukturen und -funktionen verbessert. Zudem habe seine Arbeit dazu beigetragen, dass der Ertrag von Nutzpflanzen gesteigert werden konnte, so Gremmels. Der Marburger Unipräsident Thomas Nauss lobte Hochberg als herausragenden und außergewöhnlichen Wissenschaftler, der die Forschung zur Mikrobiologie in Marburg wesentlich vorantreibe.
Es bereits ist die zweite Loewe-Spitzen-Professur, die in kurzer Zeit an das Max-Planck-Institut in Marburg geht. Anfang August verlieh das Land Hessen der Mikrobiologin Katharina Höfer eine solche Professur, die ebenfalls mit 2,8 Millionen Euro dotiert ist.

Zur Person: Georg Hochberg leitet seit 2019 die Forschungsgruppe „Evolutionäre Biochemie“ am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie und ist zugleich Nachwuchsgruppenleiter am Zentrum für synthetische Mikrobiologie der Philipps-Universität Marburg. Nach einem Biologiestudium und einer Promotion an der University of Oxford forschte er zuvor als Postdoc an der University of Chicago. 2022 erhielt er einen ERC Starting Grant.

LB/pe


Bild mit freundlicher Genehmigung von Rolf K. Wegst