Weniger Parkplätze, mehr Raum für Fahrradfahrer*innen – die Biegenstraße wird derzeit umgestaltet. Das soll für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sorgen. Bereits kommende Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

In der Biegenstraße können Radfahrer*innen in Zukunft eigene Fahrspuren nutzen. Dort lässt die Stadt derzeit zwei neue Fahrradschutzstreifen anbringen. Die Radspuren sollen auf dem Abschnitt zwischen Savignystraße Deutschhausstraße insgesamt für mehr Sicherheit sorgen – denn in der Vergangenheit sei es hier regelmäßig zu gefährlichen Situationen gekommen, wie die Stadt erklärt.

„Bisher gibt es in diesem Abschnitt der Biegenstraße keinen Fahrradschutzstreifen”, so Stadtrat Michael Kopatz. Das habe insbesondere beim Ausparken für Probleme gesorgt. Gefährlich seien aber auch Autotüren – plötzlich geöffnet könnten sie Radfahrer*innen erfassen und verletzen. Um dieses Problem zu verhindern, entsteht auf der Strecke eine sogenannte “Dooring-Zone”; ein 75 Zentimenter breiter Sicherheitsabstand zu den Fahrzeugen. Autotüren bleiben damit außer Reichweite für Radfahrer*innen. Das sorge gleichzeitig auch dafür, dass Autofahrer*innen sicherer ausparken könnten.

Um die Schutzmaßnahmen realisieren zu können, reduziert die Stadt die Zahl der Parkplätze und ordnet sie neu an. Bisher waren die Parkflächen in Richtung Deutschhausstraße schräg angeordnet, in Zukunft sind die Parkplätze beidseitig längs am Straßenrand ausgewiesen.
Damit können zwar weniger Autos in der Deutschhausstraße parken – dafür werde mehr Raum für Ladezonen geschaffen, so die Stadt. Denn der vorhandene Parkraum solle in Zukunft vor allem den Bedarf von Gewerbe und Dienstleistung bedienen. Zusätzlich plant die Stadt, die Parkplätze für Anwohner*innen zu verlagern – beispielsweise in Richtung Uferstraße. Wie Kopatz erklärt, wolle man hierfür gemeinsam mit den Anliegern eine Lösung suchen.

Bauarbeiten in der Biegenstraße: Hier entstehen Fahrspuren für Radfahrer*innen. Auch Platz für zwei neue Bäume wird geschaffen.

Die Fahrradschutzstreifen sind die Stadt eine Maßnahme aus dem “Marburger Radverkehrsplan”. Das Konzept wurde bereits im Mai 2017 einstimmig vom Stadtparlament beschlossen und ist insgesamt 400 Seiten stark. So sieht der Plan beispielsweise eine durchgängige Radverbindung auf den Hauptverkehrsachsen der Stadt vor. Die Fahrradschutzstreifen in der Biegenstraße seien in dieser Hinsicht ein großer Schritt “in Richtung einer attraktiven Innenstadtachse”, urteilt Kopatz.

Die Bauarbeiten sollen am kommenden Mittwoch (28. Juni) wieder beendet sein. Währenddessen laufen in der Biegenstraße zusätzlich Arbeiten zur Deckenerneuerung und für neue Fahrbahnmarkierungen. Gleichzeitig schafft die Stadt dort Platz, um kommenden Herbst zwei neue Bäume anzupflanzen. Das sei ein wichtiger Beitrag, um der Hitzeentwicklung in Marburg entgegenzuwirken, so die Stadt.
Während der Bauarbeiten wird die Biegenstraße zur Einbahnstraße. Der Verkehr verläuft in Richtung Deutschhausstraße, in Gegenrichtung wird er über den Pilgrimstein umgeleitet.

LB/pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Birgit Heimrich, Stadt Marburg