… können bekanntlich ihren ganz eigenen Reiz haben. Wenn Ihnen allerdings dieser Tage beim Briefkastenleeren ein Kuvert entgegenrutscht, in dem sich verschließbare Klarsichtbeutelchen mit Pflanzensamen befinden, heißt es achtgeben. Denn keiner weiß, was es mit diesen unbestellten Sendungen von unbekannten Absendern aus China, Singapur und anderen Staaten in Fernost auf sich hat. Nur, dass sie momentan weltweit kursieren. Und nun eben auch in Hessen.

Die Experten für Pflanzengesundheit vom Regierungspräsidium Gießen (RP) empfehlen Empfängern dringend, die anonymen Lieferungen im Hausmüll (Restmüll) zu entsorgen. Keinesfalls dürften die enthaltenen Samen ausgesät werden oder in den Biomüll bzw. auf den Kompost wandern, denn sie könnten mit für die heimische Pflanzenwelt hochgefährlichen Viren, Bakterien oder Pilzen verseucht sein.

Weltweit überprüften derweil Behörden unter anderem in den USA, Japan und China Herkunft und Zweck der dubiosen Zustellungen. Seriöse Vermutungen gehen von Account-Phishing-Versuchen aus, aber auch wildere Theorien bis hin zu biologischer Kriegsführung schießen ins Kraut. Klar scheint momentan lediglich, dass die mysteriöse Sache nicht nur Stoff zum Stopfen von Sommer­löchern enthält.

Anfragen zum Thema nimmt das Regierungspräsidium Gießen unter der E-Mail-Adresse planthealth[at]rpgi.hessen.de entgegen.

Michael Arlt

Bild mit freundlicher Genehmigung von RP Gießen