In der Vergangenheit gab es Kritik am Zustand des Landgrafenschlosses. Nun haben Stadt, Uni und Land zwei Gremiem gegründet, das neue Ideen für das Marburger Wahrzeichen entwickeln soll. Erste Maßnahme: Ein Schlossfest.
Das Landgrafenschloss zukunftsfähig zu machen, das ist die Herausforderung, der sich die Philipps-Universität und die Stadt Marburg gemeinsam mit dem Land Hessen stellen. Um diese Herausforderung gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Gesellschaft, Politik und Wissenschaft zu meistern, haben Uni und Stadt in Abstimmung mit dem Land und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf zwei Gremien für die Schlossentwicklung gegründet. Ein Beirat und ein Kuratorium sollen das Projekt „Landgrafenschloss der Zukunft“ begleiten. Universität und Stadt wollen damit neue Wege in der Entwicklung des Marburger Wahrzeichens gehen, nachdem sich im vergangenen Jahr eine Initiative für den Ausbau des Schlosses zu einem attraktiven Geschichts- und Erinnerungsort stark gemacht hat. Als erstes öffentliches Event ist ein großes Schlossfest am 10. September am Tag des offenen Denkmals statt.
Der Beirat soll kreative Ideen einbringen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern und ist in gesellschaftlichen Fragen Bindeglied zwischen den Verantwortlichen vor Ort und der Gesellschaft. Landrat Jens Womelsdorf übernimmt die Leitung dieses Gremiums. Das Kuratorium berät zu entscheidenden fachlichen und fachübergreifenden Fragen, zur mittelfristigen Planung und zum Profil und den Zielsetzungen des „Landgrafenschlosses der Zukunft“. Beide Gremien sollen regelmäßig mit Mitgliedern aus Universität und Stadt zusammenkommen, um die verantwortlichen Akteure bei ihrer Arbeit zu beraten und zu unterstützen.
„Ich freue mich sehr, dass wir für dieses Projekt so viel fachliche Expertise und gesellschaftliches Engagement an einen Tisch bringen konnten, um diesen für Hessen historisch so bedeutenden Ort weiterzuentwickeln. Mit maßgeblicher Unterstützung des Landes und der Stadt soll das Landgrafenschloss mit mehr Leben erfüllt werden und seine hochwertigen Sammlungen sollen zeitgemäß für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“, sagt Universitätspräsident Thomas Nauss. „Dabei ist das Schloss selbst das wichtigste Ausstellungsstück. Es soll in Zukunft ein inklusiver Erlebnis- und Erinnerungsort werden.“
Schlossfest am 10. September
Am Tag des offenen Denkmals am 10. September öffnet das Landgrafenschloss seine Türen zum Feiern und Erkunden des Schlosses. An diesem Tag sollen viele Türen im Schloss offenstehen, auch unbekanntere Orte wie die Turmuhr, der Brunnen und der Paradiesgarten sind Teil des Programms. Dieses reicht von einer Podiumsdiskussion mit Fachleuten zur Zukunft des Schlosses bis zu Workshops, Angeboten für Kinder und besonderen Führungen durch das Schloss. Auch der wegen Brandschutzauflagen geschlossene Wilhelmsbau öffnet an diesem Tag unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Das umfangreiche Programm wird federführend vom Fachdienst Kultur der Stadt Marburg in Zusammenarbeit mit einer gemeinsamen Projektgruppe der Stadt und der Universität konzipiert und geplant.
pe/red